Nach dem Lockdown hatte ich echt das Bedürfnis wieder mal richtig in die Natur zu gehen. Der Plan war drei Pässe in drei Tagen mit Zugsunterstützung. Eigentlich wollte ich alleine mit minimalster Ausrüstung gehen. Aber dann hängte sich Aline noch an. Das passte auch sehr gut und war ziemlich spontan.
Eigentlich hatte ich schon die ganze Ausrüstung schon gepackt für drei Tage Langlauf und Campen in der Surselva. Am morgen um 8.45 Uhr checkte ich noch die Webcam und das sah gar nicht gut aus. Also noch mal kurz auf die Webcam von Lugano und die Ausrüstung wechseln. Bikeausrüstung ready und um 9.38 auf den Zug Richtung Lugano.
Alice kam am Mittwoch mit dem Bike auf Besuch und wir nahmen die Bahn auf den Berninapass. Von dort starteten wir in den Poschiavino Trail ( Schweizmobil Nr. 436) Richtung Poschiavo. Das Teilstück zwischen Pass und La Rösa ist das Beste das ich je in dieser Gegend gefahren bin.
Zwei Täler, zwei Kurztrips. Das Val Roseg mit dem Bike und das Val Morteratsch bis zum Gletscher mit dem Bike und zu Fuss.
Am Freitag Abend besuchten mich Julia und Matt und wir machten für Samstag eine Biketour ab. Zudem traf ich noch Rolf, welchen ich vor zig Jahren auf dem Camping in Saignielégier kennenlernte. Er sprach mich an und wir planten dann für Sonntag den Klettersteig La Rescia in Pontresina.
Am Montag bepackte ich mein Bike mit einem 19 Liter Frontpack und einem 16 Liter Seatpack von Ortlieb und meinen 48 Liter Rucksack. Die Ausrüstung mit Zelt, Schlafsack, Kochzeug, Klamotten für 14 Tage und die Klettersteigausrüstung für 14 Tage passte knapp rein. Mit der ganzen Bagage fuhr ich mit dem Zug zum Bahnhof Morteratsch.und dann zum Camping..
Gegen Mittag kam ich mit dem Zug in Sumiswald an und fuhr dann ca. 1 Stunde zur Lüderenalp hoch. Trotz einigen Wolken war das Panorama atemberaubend, ebenso wie die feinen "Oepfelchüechli".
Der neue Veloweg von Göschenen nach Andermatt in der Schöllenenschlucht wurde dieses Jahr eröffnet. Ich war sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Super angelegt, mit Aussichtsplattform und als Abschluss die legendäre Teufelsbrücke.
Nach dem 100 % Juli (Arbeit) endlich wieder 2 Tage frei. Trotz labiler Wetterlage, wagte ich einen Biwakausflug auf die Mörlialp. Der Aufstieg von Sarnen war anstrengend aber wunderschön. Im Restaurant Mörlialp hab ich mir dann eine feine Käseschnitte gegönnt.
Jetzt habe mich meine komplette Bikepacking-Ausrüstung beisammen. Also auf zu einem ersten Test auf den Linnerberg. Nach dem kurzen Gewitter startete ich von Brugg aus. Ueber den Bözberg erreichte ich die 800 jährige Linner Linde, der grösste Baum im Kt. Aargau (25 m hoch, mit 11 m Umfang) . Obligater Photostop und weiter zum Linnerberg.
In Karakol besuchten wir noch das Przewalskimuseum und die dunganische Moschee. Die nächste Station war das Jurtencamp Kara Kyz in Jergez. Wieder ca. 50 Km mit dem Bike, wobei der letzte Kilometer brutal steil war. Dort bezog ich die schönste Jurte meiner Reise. Es war ein wundervoller Ort mit tollen Leuten und feinem Essen.
Da vom Wetter her der Pass nach Tasch Rabat nicht passierbar war, fuhren wir über Naryn Richtung Dolonpass. Dort stieg ich aus und fuhr mit dem Bike noch drei Stunden bis nach Koschkor.
Arslan und Talant holten mich am Flughafen in Bischkek ab. Es stellte sich heraus dass ich der einzige Gast war und die Jungs auch keine Radfahrer sind. Ich fuhr also die nächsten 3 Wochen auf den den interessanten Strecken voraus und hatte eine 24 Stunden Rundumbetreuung. Das beinhaltete alles was man sich vorstellen kann (Fahren, kochen, guiden, übersetzen, beschützen und alles organisieren). Die Jungs waren echt der Hammmer und hatten jederzeit alles im Griff.